Warum wir wieder von Klassen reden müssen

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Deutschland – eine klassenlose Gesellschaft, in der alle im gleichen Boot sitzen und einen bescheidenen Wohlstand genießen. Dieses Märchen hat sich lang gehalten. Doch, wenn es überhaupt jemals eine Zeit ohne Klassen gegeben hat in diesem Land, ist sie lang vorbei.

Lange war Deutschland ein Märchenland: Ein Land, in dem alle, die sich anstrengten, einen gewissen Wohlstand erreichen konnten. In dem sich alle eine Reihenhaushälfte kaufen, eine moderne Einbauküche einbauen lassen, zwei Autos unters Carport stellen und einmal im Jahr in den Süden fahren konnten. Es war das Versprechen des Sozialstaats: Die nivellierte Mittelstandsgesellschaft – die Behauptung also, dass es in Deutschland keine richtigen Klassen mehr gäbe, dass so gut wie alle zum Mittelstand gehören würden. Nur: So ganz gegeben hat es dieses Märchenland nie, und heute existiert es noch weniger – auch wenn viele daran glaubten und sich das Märchen der klassenlosen Gesellschaft bis in unsere Tage hält. Jahrzehntelang galt man als verbohrter Marxist, wenn man den Begriff „Klasse“ nur in den Mund nahm.

Das scheint sich langsam zu ändern, und zwar zuerst in der Literatur – der in Deutschland lange (zurecht) vorgeworfen wurde, eine Spielwiese von Arztkindern zu sein. 2019 bekommt Anke Stelling den Preis der Leipziger Buchmesse für ihre Mittelklasse-Sezierung „Schäfchen im Trockenen“, 2020 landet Christian Baron mit der Schilderung seiner Arbeiterklasse-Kindheit in „Ein Mann seiner Klasse“ einen Bestseller, im gleichen Jahr erzählt Deniz Ohde in „Streulicht“ von einer weiteren Arbeiterklasse-Kindheit. Aber auch in anderen Bereichen tut sich was: Die Journalistin Julia Friedrichs legte dieses Jahr mit „Working Class“ eine vielbeachtete Reportage über eben jene „Class“ vor und auch Soziologen sprechen wieder von Klassen, wenn sie die deutsche Gesellschaft beschreiben.

Klasse ist real

Schaut man sich ein paar Daten an, verwundert das keineswegs. Die Hälfte der Deutschen hat ein Vermögen von 20.000 Euro oder weniger – meistens viel weniger: Ein Drittel der Menschen muss ganz ohne Rücklagen auskommen, jeder Zehnte ist verschuldet. Und das, obwohl die Wirtschaft gebrummt hat in den letzten Jahren und Reiche immer reicher wurden: Seit Anfang der 1990er Jahre haben sich die Vermögen der oberen 10 Prozent der Bevölkerung inflationsbereinigt verdoppelt, während die ärmeren 50 Prozent sogar Vermögen verloren. Heute hält die reichere Hälfte der Menschen in Deutschland 99 Prozent der Vermögen. Die ärmere Hälfte nur 1 Prozent. Genauso krass sind die Zahlen am anderen Ende der Skala: Das reichste ein Prozent der Deutschen besitzt 30 Prozent des Gesamtvermögens. Die 45 reichsten Familien besitzen mehr als die ärmere Hälfte der Bevölkerung, immerhin über 40 Millionen Menschen. Das klingt nicht gerade nach nivellierter Mittelstandsgesellschaft.

Julia Friedrichs nennt das sogar „eine der zentralen Lebenslügen unseres Landes“ und erklärt: „Deutschland war vor allem, wenn wir uns die ökonomischen Daten der westdeutschen Achtziger anschauen, diesem Bild relativ nah. Da hatten wir tatsächlich eine breite Mitte, und messbar mehr Aufstiege aus den unteren Einkommensgruppen in die Mitte oder sogar nach oben. Ab da hat sich das aber umgekehrt. Viele vor allem Ältere sind aber noch in dieser alten Bundesrepublik verhaftet und sagen: Es ging doch, ich konnte doch auch vom Schlosser mir dann ein Haus kaufen und mich hocharbeiten. Das ist auch das Perfide, dass diesen Menschen, die ich getroffen habe, dann oftmals von Älteren entgegengehalten wird: Du strengst dich doch nur nicht richtig an, bei uns ging es doch auch. Aber wir sehen eben in den Daten, dass das kaum mehr gelingt. Und dass es keine individuellen Geschichten sind, sondern dass es strukturell ist. Das heißt, dieses ‚mein Kind soll es einmal besser haben‘, das klappt in der Breite nicht mehr.“

Der Kohlekumpel mag eine aussterbende Art sein, die Arbeiterklasse ist es nicht. Auch, wenn sie heute zersplittert ist – und wir, so der Vorschlag von Julia Friedrichs, vielleicht ein neues Wort für sie brauchen: „Das Wort ‚Arbeiterklasse‘ ist sehr stark besetzt durch den Kohle-Arbeiter oder den Malocher am Band oder eben durch das Bild der proletarischen Arbeiterklasse, wie es in der DDR vorherrschte. Das ist alles vergangen. Aber natürlich gibt es immer noch Arbeiter*innen und deshalb hatte ich das Gefühl, es braucht ein neues Wort. Die ‚Working Class‘ ist eine Gruppe, die viel weiblicher ist. Es sind viel mehr Frauen in den Dienstleistungen hauptsächlich tätig. Das sind Menschen, die reinigen, die verkaufen, die kassieren. Die kümmern sich um andere, die transportieren. Das heißt, es sind Berufe, die oft den Alltag der anderen ermöglichen. Also das, was wir jetzt als ‚systemrelevant‘ bezeichnen. Und es ist eine Gruppe, die sehr viel stärker migrantisch geprägt ist, als es die alte Arbeiterklasse war, zumindest dem Bild nach, was wir im Kopf haben.“

Die alte Mittelklasse zerfällt

Verändert hat sich aber nicht nur die traditionelle Arbeiterklasse – sondern auch die alte Mittelschicht. Laut dem Berliner Soziologen Andreas Reckwitz hat sie sich aufgespaltet: In eine neue, aufstrebende Mittelklasse der Akademiker und Akademikerinnen mit gut bezahlten Jobs, die eher in der Großstadt zu Hause ist und sich als progressiv begreift, die in einer Altbauwohnung wohnt, das Vintage Rennrad an der Zimmerwand, Bio-Produkte im Kühlschrank – die außerdem den Diskurs beherrscht und deren Lebensstil daher zunehmend das neue Normal ist. Und in die alte, absteigende Mittelklasse der Menschen mit mittlerem Schulabschluss und Ausbildung, die eher auf dem Land lebt und traditionelle Werte hochhält, das Eigenheim abzahlt, zwei Kinder zu Hause, den Kombi vor der Tür. Und die spürt, dass sie gesellschaftlich immer weiter abgehängt wird, dass ihr Lebensentwurf nicht mehr wie einst das Maß aller Dinge ist.

Hier tobt ein heftiger Kulturkampf, der sich an scheinbaren Nebenschauplätzen entzündet: am Tempolimit, am Gendersternchen, an der Bratwurst. An Dingen, die aber den Kern der Identität vieler Menschen ausmachen – in beiden Klassen. Es sind Symptome eines Machtkampfs: Die neue Mittelklasse – zu der der Autor sich übrigens selbst zählt – steht auf der Gewinnerseite der gesellschaftlichen Dynamik. Das Selbstbild ist das des reflektierten Weltbürgers, der ein gutes, gerechtes Leben führt. Tatsächlich aber hat die neue Mittelklasse mit ihrer Ideologie der Liberalisierung auch in der Wirtschaft maßgeblich dazu beigetragen, dass Menschen aus der alten Mittelklasse – und auch aus der Working Class – entwertet wurden. Menschen aus der alten Mittelklasse und der Working Class wiederum antworten auf diese Entwertung häufig mit rechtsextremen Parolen. Manche unter ihnen greifen auch zu Verschwörungsmythen, um den Verlust der alten gesellschaftlichen Stellung zu kompensieren.

Schweigen über die Unterschiede

Die unsichtbaren Unterschiede, die mit der Klassen-Herkunft einhergehen, beschreibt Anke Stelling in ihrem wunderbar wütenden Roman „Schäfchen im Trockenen“. Die Roman-Heldin Resi, die mit ihrem Mann und ihren vier Kindern in einer Berliner Mietwohnung lebt, will vor allem ihrer ältesten Tochter nichts mehr vormachen und nicht mehr schweigen über all das, was in der Mittelklasse so gern verschwiegen wird: „Es wird eben vor allem nicht über die Unterschiede geredet und über Geld,“ so Stelling. „Worüber aber viel geredet wird und auch wurde: über den Traum, es selbst in der Hand zu haben. Also dass jeder seines eigenen Glückes Schmied sei. Und das ist auch ein ganz wichtiger Traum, weil der ja den Menschen und in dem Fall auch Resi, auch mich, aus der Ohnmacht herausholt: Es ist ja toll, zu denken, durch Leistung und durch Schlausein, durch früh lesen können, durch Bildung, durch Tüchtigkeit, Unermüdlichkeit, ließe sich das eigene Schicksal bestimmen und ließe sich das Leben führen, dass man führen will. Viel trauriger ist die Idee, dass es eben doch darauf ankommt, mit welchem Löffel im Mund man geboren ist beziehungsweise welchen Löffel man dann in den Mund bekommt, wenn die Eltern sterben.“

Willkommen in einem weiteren deutschen Märchen: Dem der Leistungsgesellschaft. Natürlich können Einzelne es auch heute noch schaffen, mit viel Fleiß und Einsatz zu Wohlstand zu kommen. Anderen fällt dieser Wohlstand aber fast in den Schoß – was sie nicht davon abhält, trotzdem den Eindruck zu erwecken, es wäre ausschließlich ihrer eigenen Leistung zu verdanken. „Das ist natürlich auch wunderbar für die, die sich damit über die Ungerechtigkeit ihres eigenen Wohlstands hinwegtrösten können,“ so Anke Stelling. „Und die sich und der Welt immer weiter erzählen können: Das war unserer Hände Arbeit. Es war unsere Leistung. Wir waren besonders tüchtig, wir sind klug, und wer das nicht hat, was wir haben, ist selbst schuld – und nicht irgendwie eine gesellschaftliche, systemische Ungerechtigkeit.“

Ein Begriff für Ausbeutung und Diskriminierung

Vielleicht trägt die Erzählung vom Schmied und dem eigenen Glück auch mit dazu bei, dass die Mittelklasse, alt wie neu, mitunter recht schamlos lacht: Über „Schantall“, die mal „die Omma winken tun“ soll. Oder über „Schakkeline“, die „von die Regale wech komm“ soll. Über Menschen aus der Working Class also, die der Lächerlichkeit preisgegeben werden in zweifelhaften Bestsellern. Begafft wie Affen im Zoo in gescripteten Reality-Shows. Spöttischen Blicken ausgesetzt auch im echten Leben. Denn es gibt fast nichts, was den anderen nicht zum Hohn taugt: Die Kleidung, die Menschen aus der Working Class tragen, die Musik, die sie hören, die Worte, in denen sie sich ausdrücken, werden belächelt. Auch in der Politik, der Wissenschaft, und auch im Journalismus greift diese Missachtung: Etwa, wenn Menschen aus der Working Class als „sozial schwach“ bezeichnet werden und damit geframet als nicht kompetent im sozialen Miteinander – statt sie als das zu benennen, was sie sind: arm, und oft alles andere als sozial schwach.

Diese ganzen Diskriminierungen, der Spott und die Verachtung versuchen Aktivisten seit vielen Jahren schon mit dem Begriff „Klassismus“ zu fassen – analog zu Rassismus oder Feminismus. Einer von ihnen ist der Münsteraner Soziologe Andreas Kemper. Selbst ein Arbeiterkind, das die Hürde eines Studiums genommen hat, publiziert Kemper seit langem zu Klassengesellschaft und Rechtspopulismus. Zusammen mit Heike Weinbach hat er das grundlegende Buch „Klassismus. Eine Einführung“ geschrieben. Wie Rassismus und Feminismus kennt auch Klassismus die fünf Formen der Unterdrückung, wie sie die US-amerikanische Politikwissenschaftlerin und Feministin Iris Marion Young formulierte, sagt Andreas Kemper: „Ein Aspekt ist Machtlosigkeit, ein Aspekt ist Ausbeutung, ein Aspekt ist Ausgrenzung, Marginalisierung, ein Aspekt ist Gewalt und ein Aspekt ist Kulturimperialismus und in allen diesen fünf Gesichtspunkten der Unterdrückung ist auch Klassismus. Auf jeden Fall ganz zentral ist Ausbeutung – das ist ja das zentrale Anliegen des Klassenbegriffs, auf die Ausbeutung hinzuweisen – aber auch Machtlosigkeit, Ausgrenzung, Gewalt sind sehr zentral und auch die Kulturfragen.“

Klassismus schon in der Schule

Als der Begriff „Klassismus“ Anfang des Jahres zum ersten Mal die Runde durch die Feuilletons und Kultursendungen machte, wurde er – wie schon zuvor der Begriff „Klasse“ – fast durch die Bank abgewiesen: Bei Klassismus ginge es nur um Fragen der Anerkennung und Sprachsensibilität – die ökonomische Ausbeutung bliebe außen vor. Tatsächlich soll mit Klassismus aber beides in den Blick genommen werden: Die Ausbeutung und nun eben auch die vielen strukturellen und alltäglichen Diskriminierungen.

Die beginnen spätestens in der Schule, sagt Andreas Kemper: „Die IGLU-Studie, die Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung aus Dortmund, die alle fünf Jahre stattfindet, hat jedes Mal seit 2000 festgestellt, dass bei gleicher kognitiver Kompetenz Kinder aus der sogenannten Working Class benachteiligt werden von Lehrkräften, wenn es um die Frage geht: Wer soll zum Gymnasium gehen? Wer soll zur Realschule gehen?“ Bei der letzten IGLU-Studie von 2016 hatten Kinder aus der zweithöchsten Klasse eine mehr als 3-mal höhere Chance, eine Empfehlung fürs Gymnasium zu bekommen als Kinder von Facharbeitern – wohlgemerkt bei gleicher Leistung und gleichen kognitiven Fähigkeiten. „Zehnjährige werden extrem diskriminiert durch das Schulsystem,“ stellt Kemper fest. „Eigentlich sollte das Schulsystem die Unterschiede ausgleichen. Aber das Schulsystem verstärkt die Unterschiede. Deswegen: Solange es ein Gymnasium gibt, haben wir ganz klar in Deutschland eine strukturelle Diskriminierung. Gymnasien sind dafür da, strukturell zu diskriminieren.“

Die Protest- und Nichtwähler

Stellt sich die Frage: Warum ändern die Menschen nicht selbst etwas an ihrer Situation – versuchen es zumindest? Streiken, gehen auf die Straße, wählen Vertreter und Vertreterinnen ihrer Interessen in die Parlamente? Statt für ihre Interessen einzustehen, gehen große Teile der Working Class schließlich gar nicht erst wählen. Oder wählen aus Protest die AfD. Bei der letzten Bundestagswahl 2017 – und bei der jetzigen dürfte es ähnlich ausschauen – kamen 34 Prozent der Wählerschaft der AfD aus der sogenannten Arbeiterklasse. Bei der SPD war dieser Anteil nur halb so groß. Noch deutlicher ist das Bild bei den Nichtwählern: 69 Prozent der Wahlberechtigten aus der Arbeiterklasse gingen nicht wählen. Insgesamt waren es nur 24 Prozent.

Doch ist es, wie oft unterstellt, nur Faulheit und Desinteresse, dass Menschen aus der Working Class nicht mehr wählen gehen? „Dass sie nicht mehr wählen gehen, ist meiner Meinung nach klar,“ so Andreas Kemper. „Wenn nach 16 Jahren CDU-Regierung damals erstmals wieder die SPD gewählt wird und das erste, was die SPD macht, ist, dass sie die Steuern für die Reichen abschafft und gleichzeitig dieses Verfolgungs-Betreuungs-System Hartz IV und den Niedriglohnsektor einführt – dann ist ja klar, dass die Ärmeren sich da in Anführungszeichen verarscht fühlen und denken: Ja, ich kann ja eh nichts machen.“

Diese Desillusionierung hat auch Julia Friedrichs beobachtet bei einem der von ihr portraitierten Menschen, dem Berliner U-Bahn-Reiniger Sait. Und auch eine Geringschätzung von Menschen, die noch weiter unten stehen auf der sozialen Leiter. „Sait zum Beispiel neigt nicht dazu, jetzt hier die große Solidarität der Working Class auszurufen,“ so Friedrichs. „Was er macht, ist, dass er nach unten tritt. Er wendet sich gegen die, die noch eine Stufe unter ihm stehen. Bei ihm sind es zum Beispiel schwarz arbeitende Menschen oder Menschen, die auf der Straße leben – die ihm natürlich das Leben total erschweren, weil sie in die U-Bahn pinkeln und herumliegen und Müll verteilen. Und natürlich ist es nicht schön, das zu hören. Man wünscht sich ja, dass die Welt anders wäre und dass jemand wie Sait sagt: Mein Gegner sind die, die das entschieden haben. Und gegen die wehre ich mich jetzt, und wir schließen uns alle zusammen, und gemeinsam marschieren wir dann dagegen an. So ist es halt leider nicht.“

Was tun?

Was also tun? Andreas Kemper sagt, man müsste den Menschen vielleicht Geld fürs Wählen geben, um zu zeigen, wie wichtig es ist. Und man müsste armen Menschen auch sonst mehr Geld geben bzw. zu höheren Löhnen verhelfen – dass alle von ihrer Arbeit gut leben können und alle am gesellschaftlichen Leben teilnehmen könnten. Menschen aus der Working Class müssten aber auch selbst die Stimme erheben. Genau das passiert gerade, auch in der Literatur. Julia Friedrichs betont die Rolle der Politik: „Ich glaube, gute Politiker, die verhindern wollen, dass Menschen wie Sait sich in einem totalen Protest oder einer Frustration bewegen, die nehmen das halt ernst, und sagen: Wir sehen das, dass du in deinem Alltag auch große Schwierigkeiten hast. Und wir lösen das. Das sind ja alles lösbare Probleme.“

Handeln statt appellieren: Wäre es Politikern und Politikerinnen wirklich ernst mit dem Kampf gegen Ungleichheit, gegen Populismus und für eine starke Demokratie, dann sollten sie vielleicht wirklich einmal die Ursachen angehen. Vorausgesetzt natürlich, sie haben überhaupt ein Interesse, die soziale Spaltung zu verringern. Ein erster Schritt wäre, die Realität anzuerkennen und wieder von Klassen zu sprechen – und das deutsche Mittelstands-Märchenland Märchen sein zu lassen.

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 5. Oktober 2021 auf der (mittlerweile eingestellten) Website BR Kulturbühne vom Bayerischen Rundfunk.

Jetzt anhören: Bayern 2 Nachtstudio Sendung: Goodbye Mittelschichtsmärchen! Die Wiederentdeckung der Klasse

Deutschland: ein Land ohne Klassen, in dem fast alle zur Mittelschicht gehören? Diese Erzählung entspricht nicht mehr der Realität. Auch der Begriff “Klasse” ist zurück und fällt nicht zuletzt in einigen jüngeren Romanen. Von Hardy Funk, mit Julia Friedrichs, Andreas Kemper und Anke Stelling. Die Sendung gibt es auch als Podcast.

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